Neben dem üblichen Verkauf eines Kunstwerkes, der in einer Galerie oder durch Händler vorgenommen wird, ist ein Erwerb immer auch auf der Kunstversteigerung möglich. Eine solche Auktion bietet den würdigen Rahmen für manch prominente und hochpreisige Arbeiten. Doch selbst Schnäppchenjäger können hier erfolgreich sein.
Kunstauktionen waren bereits in der Antike bekannt
Im Gegensatz zu den Galerien, die ein Ausstellen und Veräußern der Kunst erst ab dem 16. Jahrhundert ermöglichten, gilt die Kunstauktion als sehr früher Marktplatz aller Transaktionen, die sich mit schöpferischen Leistungen befassten. Eine erstmalige Nennung ist bereits im antiken Rom erfolgt, wo unter dem Begriff der „auctio“ eine Werterhöhung verstanden wurde. Der Sinn solcher Veranstaltungen ist bis heute unverändert geblieben: Werke sollen meistbietend verkauft werden. Vom Auktionator wird daher ein Startpreis festgesetzt und dieser je nach Zahl und Vorgehen der Interessenten nachfolgend überboten.
Das Verfahren gilt als geeignet, den Maßstab für den aktuellen Wert darzustellen.
Der Verlauf einer Kunstauktion
Üblich hierbei ist es, dass in den Geschäftsräumen oder an externen Orten eine solche Versteigerung stattfindet. Sie wird durch den Auktionator meist mehrere Wochen vor dem eigentlichen Termin angekündigt, wodurch die allgemeine Öffentlichkeit oder lediglich ein begrenzter Kreis an Teilnehmern zum Besuch berechtigt ist. Das vorherige Betrachten der Werke erfolgt entweder über die Inaugenscheinnahme der realen Güter oder durch den Katalog, der eine solche Kunstauktion stets begleitet. Zum festgesetzten Zeitpunkt treffen sich sodann alle Beteiligten. Die einzelnen Nummern der zum Verkauf stehenden Arbeiten werden den Anwesenden nunmehr vorgestellt, die ein solches Gebot wahrnehmen und ein Werk ersteigern können.
Moderne Zeiten der Kunstauktion
Es bedarf keiner besonderen Fantasie um sich vorzustellen, zu welchem Spektakel manch eine Kunstauktion gereift ist, wenn alle Umstände zusammenpassten und mehrere Bieter ihr kostspieliges Interesse an einem Werk darboten. An ihrem Reiz hat die Versteigerung auch bis heute wenig verloren. Dennoch beschreitet sie moderne Wege und passt sich den Neuerungen der Technik an. Das Bieten per Telefon oder über das Internet gehört längst zu den Standards in diesem Bereich. Vorteilhaft für den Verkäufer gestaltet sich dabei der Umstand, dass eine größere Klientel an möglichen Erwerbern angesprochen wird – ein wichtiges Kriterium für hohe Preise.
Rechtlich abgesichert bei der Kunstauktion
Natürlich kann es auch im Rahmen einer solchen Versteigerung immer wieder zu juristischen Streitfällen kommen. Vielleicht wurde ein kleiner Makel des Gemäldes im Katalog nicht erwähnt, ein Defekt der Skulptur wurde bei der Erstbesichtigung nicht wahrgenommen. Eventuell kommt es auch auf dem Transportweg vom Auktionator zum Käufer zu Schäden. Nicht immer lässt sich dabei zweifelsfrei die Schuldfrage klären – sie gilt jedoch als Basis für mögliche Ansprüche, um entstehende Kosten oder bereits vorhandene Schäden zu begleichen. Die Kunstauktion sollte daher stets auch mit dem Rat des in solchen Rechtsbereichen geschulten Anwalts erfolgen, um allen potenziellen Gefahren zu entgehen.